Wiener Philharmoniker

Orchester

Die „Philharmonische Academie“ am 28. März 1842, geleitet von Otto Nicolai im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg, gilt als die Geburtsstunde der Wiener Philharmoniker, die damit das erste nur aus Berufsmusikern bestehende Konzertorchester Österreichs waren. Ab dem 15. Januar 1860 fanden die ersten Abonnementkonzerte des Orchesters statt. Seither bestehen die „Philharmonischen Konzerte“ ohne Unterbrechung mit der einzigen Änderung, dass sie seit 1933 von verschiedenen Gastdirigenten und nicht von einem einzigen Abonnementdirigenten geleitet werden. Mit der Saison 1870/71 übersiedelte das Orchester in den Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Zur Etablierung als Orchester von Weltruf trugen vor allem die Begegnungen mit Richard Wagner, Giuseppe Verdi, Franz Liszt, Anton Bruckner und Johannes Brahms bei, die als Dirigenten bzw. Solisten mit dem Orchester konzertierten. In der als „Goldene Ära“ bezeichneten Amtszeit von Hans Richter wurden neben der 2. und 3. Symphonie von Brahms auch Bruckners 8. Symphonie uraufgeführt. Mit Gustav Mahler trat das Orchester erstmals im Ausland auf (Pariser Weltausstellung 1900). Die ausgedehnte Reisetätigkeit der Wiener Philharmoniker setzte jedoch erst unter Felix von Weingartner ein, der das Orchester 1922 bis nach Südamerika führte. Musikhistorisch von großer Bedeutung ist die enge Beziehung zu Richard Strauss. Einen weiteren Höhepunkt bildete die Zusammenarbeit mit Arturo Toscanini (1933-37) sowie mit Wilhelm Furtwängler, der von 1933 bis 1945 sowie zwischen 1947 und 1954 der eigentliche Hauptdirigent des Orchesters war.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte das Orchester seine 1933 begonnene Linie der Verpflichtung großer Künstler wie Wilhelm Furtwängler, Erich Kleiber, Otto Klemperer, Hans Knappertsbusch, Dimitri Mitropoulos, Sir Georg Solti oder – von der jüngeren Generation – Claudio Abbado, Christoph von Dohnányi, Carlos Kleiber, Lorin Maazel, Seiji Ozawa oder Ricardo Muti als Gastdirigenten fort. Einen besonderen Stellenwert jedoch nahm die Zusammenarbeit der Wiener Philharmoniker mit den beiden Ehrendirigenten Karl Böhm und Herbert von Karajan sowie mit dem Ehrenmitglied Leonard Bernstein ein. Schallplatten- und Filmaufnahmen, Konzertreisen in alle Welt, die Teilnahme an den bedeutendsten Festivals – die Wiener Philharmoniker entsprechen vollkommen den Anforderungen des heutigen multimedialen Musik-„Betriebs“. Für ihre künstlerischen Leistungen erhielten die Wiener Philharmoniker zahlreiche Preise, Schallplatten in Gold und Platin, nationale Auszeichnungen sowie die Ehrenmitgliedschaft vieler kultureller Institutionen.

Die Wiener Philharmoniker sind vielfach im Rahmen der Festivals OsterKlang und KlangBogen aufgetreten und waren zuletzt am Theater an der Wien in der Eröffnung der Saison 2010/11 unter Nikolaus Harnoncourt zu hören.